: Müll-Gutachten geheim
■ Deponie Schönberg: Trinkwasser akut gefährdet
Lübeck/Schwerin. Lübecks Stadtregierung hält ein neues geologisches Gutachten zu möglichen Auswirkungen der Deponie Schönberg auf die Wasserversorgung der Hansestadt unter Verschluß. Danach soll die größte Giftmülldeponie Europas nicht wie bisher behauptet auf Lehm liegen, sondern nur wenige Meter über dem Grundwasserspiegel auf Sand. Die wasserführenden Sandschichten sind stark verzahnt und bringen die versickernden Niederschläge aus der Deponie direkt in den Hauptgrundwasserleiter. Lübeck, Schönberg, Selmsdorf und Dassow entnehmen daraus täglich ihr Trinkwasser. Lübeck fördert jedes Jahr 30 bis 33 Millionen Kubikmeter Wasser, doch liegt die Grundwasserneubildung erheblich unter diesem Bedarf. Das bedeutet, daß der Hansestadt rund drei Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr aus dem Schönberger Wassereinzugsgebiet zufließen.
Um diese unerwünschte „Wasserspende“ auszuschließen, fehlt es im meterdicken Sandboden an natürlichen Sperrschichten. So erklärt sich auch das seit Jahren festgestellte enorme Ansteigen des Chlorid- und Ammoniumgehaltes im Grundwasser von Selmsdorf. adn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen