: Tunesischer Fundamentalist weist Putschabsichten zurück
Paris (afp) — Der im Exil lebende tunesische Fundamentalistenführer Rached Ghannouchi hat eine angebliche Beteiligung der Islamistenbewegung An-Nahda an dem Putschversuch dementiert. Er wies die Anschuldigungen des tunesischen Innenministers Abdallah Kallel zurück und erklärte gestern in einem Interview des französischen Senders Radio France Internationale, „Kallel soll in einem fairen Prozeß seine Behauptungen beweisen“.
In Wirklichkeit sei das Regime von Präsident Ben Ali „in einer ausweglosen Lage“. Der Geheimdienst habe diese Anschuldigungen aus freien Stücken erfunden, „um einen totalen und endgültigen Zugriff auf die Gesellschaft zu rechtfertigen“.
Nach Angaben des Innenministers wurden am Mittwoch hundert Militärs und zweihundert Zivilisten wegen Vorbereitung eines Umsturzes festgenommen. Ihnen wurde vorgeworfen, sie hätten sich an Umsturzplänen der fundamentalistischen Bewegung An-Nahda beteiligt.
Nach Darstellung von Kallel wollte die An-Nahda durch Gewaltakte und Demonstrationen die Regierung zum Einsatz der Armee zwingen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen