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Nölles Jungfernrede

■ Wahlprogramm einstimmig verabschiedet

Erstmals erlebten die CDU- Mitglieder auf dem Landesparteitag am Samstag ihren Bürgermeisterkandidaten Ulrich Nölle. In 60 langen Minuten erklärte er den gut dreihundert Mitgliedern, daß Bremen dem Untergang geweiht sei.

Die Selbständigkeit des Bundeslandes sei durch Schulden gefährdet, erklärte Nölle, und versprach Bremens Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Sparen will er, wie einst Cicero gespart hat, aber mehr Polizei will er einstellen und endlich den Hemelinger Tunnel bauen.

Nach der Wahl und Regierungsübernahme dann „werden wir ... prüfen, welche finanziellen Mittel tatsächlich noch zur Verfügung stehen. Wir werden den Bremern sagen, welche Maßnahmen zu finanzieren sind.“ Und dann kam eine flammende Bremen-Kritik: Bremen, das El Dorado für Rauschgiftdealer, Bremen, die liebste Heimat aller Wirtschaftsflüchtlinge, Bremen, die Geißel aller Autofahrer. Dann gab es noch einen Schnellkurs in Ökologie und Schelte für Eva-Maria Lemke- Schulte: „Umweltschutz ist auch, wenn man solche Senatoren nicht länger bei der Arbeit beläßt.“ Was fehlte, war ein Entsorgungskonzept für Kritik unterhalb der Gürtellinie.

Im Anschluß an Nölles Rede verabschiedete der Parteitag nahezu einstimmig das Wahlprogramm für die kommende Bürgerschaftswahl. Zu allen Anträgen stimmten die Parteimitglieder im Sinne der Antragskommission. mad

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