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Frank Herbert: Der Wüstenplanet

Anfang der 80er Jahre erhoben Althippies zusammen mit New-Age-Aposteln, Friedenslatschern und Körnerfreaks einen Science-fiction-Roman zum Kultbuch. Frank Herberts „Der Wüstenplanet“ (Dune) ist das Porträt der Existenz, des Charakters und der Kultur einer fremden Welt. Die kompliziert-verschachtelte 1.000-Seiten-Schwarte enthält außerdem den ganzen Mumpitz, den SF-Geschichten so aufregend machen: böse Herrscher, aufrechte Rebellen, eine geheimnisvolle Droge und riesige Monster. Das alles machte eine Verfilmung unvermeidlich. Der nicht allein wegen seiner ihm nachgesagten Mafia-Verbindungen unangenehm aufgefallene Dino De Laurentiis kaufte die Filmrechte. Als Regisseur wollte er ursprünglich Ridley Scott verpflichten, dessen Ideen waren ihm dann aber ein bißchen zu teuer. Scott inzenierte daraufhin den „Blade Runner“. Laurentiis klagte sein Leid der Neuen Constantin Film in München, die gerade sein Hau-drauf-und-stech- tot-Spektakel „Conan der Barbar“ für den deutschen Markt übernahm. Die Deutschen wußten Rat: Sie empfahlen David Lynch, der mit seinem „Elephant Man“ die Cineasten beeindruckt und die Kritiker zu Lobeshymnen verführt hatte. George Lucas war ebenfalls scharf auf Lynch, er wollte ihn für den dritten Teil seines Star-Wars-Märchens. Lynch wiederum hätte am liebsten was mit Francis Coppola auf die Beine gestellt, doch Coppolas Zoetrope Company kam gerade ins Schleudern, und so entschied sich David Lynch fatalerweise für Dino De Laurentiis und tonnenweise Sand. „Unser“ Jürgen Prochnow, dem mit „Das Boot“ der Sprung über den großen Teich geglückt war, wurde engagiert und durfte ausnahmsweise einen sympathischen Charakter verkörpern, und um die ganzen Teenies in die Kinos zu locken, durfte auch Popstar Sting (siehe Foto) mitspielen. Da spielte es dann auch keine Rolle mehr, daß Lynch darauf verzichtete, Zusammenhänge zu erklären und sich den Teufel um Logik scherte. „Der Wüstenplanet“ ging trotz viel Peng-Peng, mordender Sandwürmer und modischer Weltraumpopper an der Kinokasse sang- und klanglos unter.kweg

Der Wüstenplanet, 22.00 Uhr, Pro7

Foto: Pro7

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