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Mielke instruierte Schalck

Dresden (afp) — Der Devisenbeschaffer der früheren DDR, Alexander Schalck-Golodkowski, hat sich nach Informationen der in Dresden erscheinenden 'Morgenpost am Sonntag‘ vom DDR-Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke, Instruktionen geben lassen und sogar um Mielkes Maßgaben gebeten. Entsprechende Belege, die Schalcks Unterschrift tragen, veröffentlichte das Blatt am Sonntag. Schalck, der heute am Tegernsee in Bayern lebt, hatte kürzlich in einem Fernsehinterview bestritten, Mielke unterstellt gewesen zu sein. Nach Angaben der 'Morgenpost am Sonntag‘ ließ sich Schalck in einem Fall von Mielke eine Vollmacht des DDR-Staatschefs Erich Honecker übermitteln, mit der er zu streng vertraulichen Kontakten mit dem damaligen Kanzleramtschef Wolfgang Schäuble ermächtigt wurde. Im Juni 1989 forderte Schalck von Stasi-Chef Mielke Auskunft, ob er sich weiterhin um „informelle Verbindungen“ zum bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl und zum CSU-Vorsitzenden Theo Waigel bemühen solle.

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