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Mehr Öko auf'm Örtchen

■ „Stadtökologische Tage“ bieten Informationen

Vor einer mitten auf dem Teppichboden des Ansgaritor-Saales aufgebauten Toilette eröffnete gestern die Umweltsenatorin Lemke-Schulte die „Stadtökologischen Tage“. Neben dem Häuschen war eine Regenwasser-Auffanganlage aufgebaut, es handelt sich also nicht um eine Notlösung, sondern um ein Modell zur Regenwassernutzung im Haushalt.

Mehr solcher Anregungen und Ideen gibt es zur Zeit in der „Stadtökologie“-Ausstellung im Ansgaritor-Saal. Hauptveranstalterin der „Stadtökologischen Tage“ ist die Senatorin für Umweltschutz. Doch die Namensgebung der Veranstaltung erinnert verdächtig an die seit 11 Jahren stattfindende Veranstaltungsreihe „Ökologische Stadtgestaltung“ des „Ökostadt Bremen e.V.“, der zum Kulturzentrum Lagerhaus gehört. „Im Wahljahr hält die SPD es offenbar für nötig, selbst als Veranstalterin aufzutreten“, meint Bernd Scheda vom Lagerhaus. Ihm geht es allerdings um die Sache, immerhin hat „Ökostadt“ ihr traditionelles Programm gut unterbringen können.

In Vorträgen, Diskussionen und Exkursionen geht es u.a. um ökologisches Bauen, alternative Energieträger, um Dachbegrünung, Gartengestaltung.

„Statt Bauen auf der grünen Wiese eine Innenentwicklung in der Stadt!“ so heißt die Devise der Umweltsenatorin. Und obwohl Bremen bereits „viele Ansätze für eine ökologisch orientierte Stadtentwicklung“ zeigt, so Senatorin Lemke-Schulte, läge auch hier noch „vieles im argen“.

Daß ein ebenso wichtiges wie brisantes Thema wie das Plastikrecycling überhaupt nicht angesprochen wird, liegt laut Senatorin Lemke-Schulte daran, daß schließlich für Stadtökologische Tage „Prioritäten gesetzt werden“ müßten: der Bereich Abfallwirtschaft sei „eine eigene Ausstellung wert“ — ob die wohl auch so patent wirken würde? Susanne Kaiser

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