Koch-Raphael weggelobt

■ Komponist geht an Karlsruher Musik-Computer

Der Bremer Musik-Hochschullehrer Erwin Koch-Raphael hat für ein Jahr ein Stipendium bekommen vom „Zentrum für Kunst und Medientechnologie“ (ZKM) Karlsruhe, gestiftet von der Firma Siemens. Er hat in diesem Jahr „unbehinderten Zugang“, wie die Verleihungsurkunde beschreibt, zu dem in LISP geschriebenen Environment, das auf NeXT-Computern läuft. NeXT ist mit Quint-Boards ausgerüstet, (5 Motorola 56001 Chips), um die Signalverarbeitung zu beschleunigen — kurz: Koch-Raphael darf an dem modernsten Musik-Computer, der derzeit verfügbar ist und außer im ZKM Karlsruhe noch in Standford/USA steht, arbeiten.

Das ZKM in Karlsruhe hat ein „Institut für Musik und Akustik“, das innovativen Komponisten Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung stellen soll. Der Arbeitgeber des Stipendiaten ist gebeten, schreibt Institutsleiter Johannes Göbel, die künstlerische Fortbildung „nach besten Möglichkeiten zu unterstützen“, d.h. ihn zumindest teilweise von seinen Lehrverpflichtungen freizustellen. Nach Ablauf des Stipendien-Jahres soll Koch-Raphael die „im Zentrum durchgeführten Arbeiten — etwa in Form der Aufführung des hier entstandenen Werkes“ in Karlsruhe vorführen. K.W.