: Identität und Karriere
■ Veranstaltungsreihe der Angestelltenkammer
Der Preis für eine berufliche Karriere ist eine reduzierte Persönlichkeit. Dieser Preis ist vielen Frauen zu hoch. Das behauptet Ulrike Metzner-Imiela vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Düsseldorf. Sie referiert heute Abend ab 20 Uhr im Kultursaal der Angestelltenkammer über „Frauenkarrieren im Modernisierungsprozeß — Wege, Barrieren, Chancen“. Ihre These: Solange die Bewertung von Arbeit sich am männlich geprägten „Normalarbeitsverhältnis“ orientiert, kommen die Frauen schlecht weg. Wenn sie nicht bereit sind, Versorgung von Kindern und Familienangehörigen aus ihrer Lebensplanung zu streichen, müssen sie im Beruf Abstriche machen. „Die wirklichen Machtpositionen, die hohen Einkommen und die gradlinigen Karrieren sind nach wie vor männliche Domänen“, so Metzner-Imiela. Mit Gleichstellungsgesetzen und Frauenförderplänen allein sei dem Problem nicht beizukommen.
Die Veranstaltung bildet den Auftakt einer dreiteiligen Reihe der Angestelltenkammer über „Weibliche Identität“ mit dem Schwerpunkt Erwerbsarbeit. „Wir wollen Querdenkerinnen vorstellen und originelle Ansätze fördern“, so Veranstalterin Iris Bleyer-Rex. Am 19. 6. referiert die Soziologin Monika Jaeckel vom Deutschen Jugendinstitut über „Die ausgeblendeten Fähigkeiten der Frauen“. Am 26. 6. folgt ein Vortrag von Hilde Steppe über „Die Krise der Pflege.“
asp
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen