: Weitere Zwangsadoptionen
Berlin (ap) — Bei der Berliner Clearingstelle melden sich jetzt auch Jugendliche, die überprüfen lassen wollen, ob sie in der ehemaligen DDR zwangsadoptiert wurden. Etwa fünfzehn Jugendliche erhielten von den DDR-Behörden keine ausreichende Auskunft über ihre Vergangenheit und Herkunft, wie die Leiterin der Clearingstelle, Elke Kannenberg, am Mittwoch in Berlin sagte. Sie ermuntere die Betroffenen, zunächst selbst zu recherchieren und bei den entsprechenden Jugendämtern nachzufragen. Sollte dann ein begründeter Verdacht vorhanden sein, werde die Clearingstelle die Untersuchungen übernehmen, sagte Kannenberg. Nach ihren Angaben haben sich inzwischen mehr als dreißig Betroffene „mit den unterschiedlichsten Problemen“ gemeldet.
Der Berliner Senat hatte die Clearingstelle sofort nach Bekanntwerden der Zwangsadoptionen eigens für die Aufklärung der Fälle eingerichtet.
Wie Mitarbeiter der Ostberliner Bezirksämter Köpenick und Pankow sagten, wo am Montag vier neue Akten über Zwangsadoptionen in der ehemaligen DDR gefunden worden sind, soll der Berliner Senat die Akten noch in dieser Woche zur Untersuchung erhalten.
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