: Mercedes stoppt Golfkrieger
■ US-Soldaten sollen im Neckarstadion geehrt werden
Stuttgart/Berlin (ap/taz) — „Primitiver Antiamerikanismus“, damit war's für den baden-württembergischen Finanzminister Mayer- Vorfelder getan. Die Feier am 26.Juni sei eine „gute Sache“, die heimkehrenden Kämpfer müßten schließlich „gebührend“ empfangen werden. Für die Kritiker ist der Empfang schlechterdings eine „Geschmacklosigkeit“, ja mehr noch „menschenverachtend“. Rezzo Schlauch, der Fraktionsvorsitzende der baden-württembergischen Grünen, hat für die nächste Plenarsitzung im Landtag eine aktuelle Debatte beantragt und heftigsten Protest in Form der altbekannten und -bewährten Menschenkette und Mahnwachen angekündigt. Auch die Landes-Jusos kritisierten die von den US-Militärs inzwischen als „Ehrenzeremoniell“ verkleidete Feier scharf. Sie wollen die Amerikaner gleich gar nicht ins Neckarstadion lassen. Doch nicht an antiamerikanischen Linken, sondern an der Polizei droht der Empfang für die amerikanischen Soldaten letztendlich zu scheitern. Am 26. Juni steht nämlich die Aktionärsversammlung der Daimler- Benz AG in Stuttgart auf der Tagesordnung. Rein personell fühlt sich die Polizei deshalb überfordert, ihre Schutzpflicht zu übernehmen. Aber vielleicht gehen die Daimler- Aktionäre ja tatsächlich ins Neckarstadion, um den Kämpfern im „gerechten Krieg“ mit Fähnchenwinken ihre Dankbarkeit auch optisch zu vermitteln. Personalprobleme erübrigen sich dann. So spekuliert Rezzo Schlauch.
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