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Papst-Besuch in Ost-Polen — Krach zwischen Katholiken und Ukrainern

Przemysl/Köslin (dpa) — Bei seinem ersten Polenbesuch seit der politischen Wende hat Papst Johannes Paul II. am Sonntag seine Landsleute und die Nachbarvölker in Osteuropa aufgerufen, „alte Nationalismen und Feindseligkeiten“ zu begraben. Bei einer Begegnung mit Christen des byzantinisch-ukrainischen Ritus sagte er am Sonntag in Przemysl in der Nähe der Grenze zur Sowjetunion, es wäre „anachronistisch und gegen die christliche Identität“, historische Rivalitäten wiederaufleben zu lassen. Zum Papstbesuch waren Zehntausende von Gläubigen des byzantinischen und lateinischen Ritus aus der Sowjetunion nach Przemysl und die nahegelegene Stadt Rzeszow gekommen. Polnisch-katholische Aktivisten, die seit Wochen die Karmeliterkirche in Przemysl besetzt hielten, um ihre Übergabe an die Ukrainer zu verhindern, ließen auch vor der Ankunft des Papstes niemanden an das Gotteshaus. Die Begegnung mußte daher in der nahegelegenen Garnisonskirche stattfinden. Polizisten hatten die Gegend viele Stunden vor der Ankunft des Papstes weiträumig abgesperrt. In der Nähe der umstrittenen Kirche hatten einige aus Lemberg angereiste ukrainisch- katholische Priester einen provisorischen Altar aufgebaut und sprachen Gebete.

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