: Erneute Sturmflut in Bangladesch fordert 500 Menschenleben
Dhaka/Neu Delhi (dpa) — Eine neue schwere Sturmflut an der Küste von Bangladesch hat am Sonntag vermutlich mindestens 500 Menschenleben gefordert. Ein Wirbelsturm, der sich seit Samstag über dem Golf von Bengalen aufgebaut hatte, drückte am Sonntag morgen zwei bis vier Meter hohe Wellen über die Küstenlinie, überflutete die Inseln Bhola, Monpura, Nijhumdeep und Daulatkhan sowie mehrere Dutzend Orte entlang des Küstenstreifens Chittagong-Mongla. Radio Dhaka, der staatliche Rundfunk von Bangladesch, meldete am Nachmittag, der Sturm sei mit einer Geschwindigkeit von mindestens 100 Stundenkilometern über Südbangladesch hinweggefegt. Auf der der Meghna-Mündung vorgelagerten Insel Hatiya ertranken mindestens 140 Menschen, als ein Damm brach. Im Meghna selbst werden mehr als 300 Fischer vermißt.
Ende April hatte eine der seit Menschengedenken schwersten Sturmfluten die Südostküste Bangladeschs überflutet und mindestens 140.000 Menschen in den Tod gerissen. Etwa zehn Millionen Menschen wurden dabei obdachlos. Der Sturm am Sonntag zerstörte erneut zahlreiche provisorische Schutzbauten, die nach der Aprilflut für die Überlebenden eingerichtet worden waren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen