Nesawissimaja Gaseta

■ Betr.: Milliardenkredite

Die unabhängige Moskauer Zeitung zu den Milliardenkrediten:

„Die Reform kann man nicht kaufen, selbst für 100 Milliarden Dollar nicht. Das zentrale Moment der ganzen Idee ist der Wunsch, der Gesellschaft das aufzudrängen, was sie aus diesem oder jenem Grunde noch nicht gewählt hat. So kann man von der Verwirklichung des vorgeschlagenen Reformkurses bestenfalls eine unnatürliche Verlängerung der heutigen Stagnation erwarten. Zudem werden die Außenschulden rapide und ziellos anwachsen.

Die Gesellschaft wird durch das auf Kosten der westlichen Hilfe geschaffene, relativ hohe Lebensniveau demoralisiert, und die darauffolgende Gesundung wird noch schwererfallen. Ein frappierendes Beispiel dafür bietet heute die ehemalige DDR. Der Aufbau des Kapitalismus ist eine grundlegende und prinzipielle Sache. Die anstehende Aufgabe ist eine nationale und erfordert einen nationalen Konsens.“