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Afrika plant Großes

■ Für den afrikanischen Binnenmarkt steht Europa Pate

Abuja (dpa/taz) — Mit der Unterzeichnung des Vertrages über eine afrikanische Wirtschaftsgemeinschaft haben die Präsidenten von 51 Staaten der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) ein Mammutprojekt in Gang gesetzt. Bis zum Jahr 2025 soll der Kontinent schrittweise zu einem einheitlichen Wirtschaftsblock mit einer gemeinsamen Währung zusammengeschlossen sein. Vorbild für das Vorhaben ist das europäische Binnemarktprojekt.Die hinter diesem Projekt stehende Idee ist einfach: in Europa bildet die EG einen festen Wirtschaftsblock, in Amerika sind die USA dabei, sich in Form von Freihandelsabkommen mit den Lateinamerikanern zusammenzutun, und auch in Asien bilden sich im Pazifischen Becken größere Zusammenschlüsse heraus. Auf sich allein gestellt, hätten die afrikanischen Staaten auf dem Weltmarkt der Zukunft keine Chance. Der verlorene Kontinent bliebe abgekoppelt.

Allerdings sind die Voraussetzungen für das Vorhaben alles andere als günstig. Afrika ist im Ausland mit 273 Milliarden Dollar verschuldet, die Inflationsraten sind äußerst hoch und das Wirtschaftswachstum schwach, etwa dreißig Millionen Menschen sind vom Hungerstod bedroht. Afrikas Staatschefs sind jedoch zuversichtlich, daß künftig alles anders wird und der Kontinent sich noch aus eigenen Kräften vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch retten kann.

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