PDS-Mitgliederschwund

Potsdam. Die brandenburgische PDS muß zunehmenden Mitgliederschwund hinnehmen. Seit Januar verließen etwa 2.000 die PDS. Von den 36.000 eingetragenen Mitgliedern zahlt etwa ein Drittel keinen Beitrag, sagte Landesvizechef und Geschäftsführer Lothar Nicht am Freitag vor der Presse. Seit Sommer 1990 haben 12.000 die SED-Nachfolgepartei verlassen. Ursachen für die Abkehr sieht Lothar Nicht vor allem in der Ausgrenzung von PDS-Mitgliedern und Sympathisanten, im unzureichenden Profil der Partei und in der Resignation „PDS-Politik könne angesichts konservativer Dominanz nichts bewegen“. Der PDS-Politiker sieht jedoch einen generellen Parteienverdruß in Deutschland, „von der CDU bis zu den Bürgerbewegungen“. Lothar Nicht räumte ein, daß einem Teil der Mitglieder die PDS zu sozialdemokratisch sei. „Wir müssen aber damit leben, heute links-sozialdemokratisch zu sein und morgen wieder Fundamentalkritik am Kapitalismus zu äußern“, erläuterte Nicht. adn