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PRESS-SCHLAGEisiger Black-out

■ Schwarze Listen für das deutsche Eishockey

Mit Ruhm bekleckert hat sich die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Finnland wahrhaftig nicht. Nicht einmal die vermeintlich so schlechte Schweiz, gegen deren Tor einer der landesüblichen Käse früher ein Monument an Massivität war, konnte besiegt werden, und zum ersten Mal seit vielen Jahren wurde nicht ein einziges Match gewonnen. Dem blamablen Abstieg in die B-Gruppe entging das Team nur durch die beschlossene Aufstockung der Teilnehmerzahl der A- WM von acht auf zwölf Mannschaften.

Für die Funktionäre des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), allen voran Vizepräsident Heinz Landen und Schatzmeister Josef Wagner, war es kein Problem, die Schuldigen an der Misere ausfindig zu machen: die Drückeberger. Von 28 eingeladenen Spielern hatten zehn aus den verschiedensten Gründen abgesagt. Diesen Gründen wollen die beiden Eishockeyfahnder Landen und Wagner nun auf den Grund gehen. Wessen Ausrede als zu fadenscheinig enttarnt wird, der kommt auf eine „Schwarze Liste“. „Wir werden auf jeden Spieler verzichten, der die Kameraden im Stich gelassen hat. Die Sperre gilt für immer und ewig“, dräut Heinz Landen.

Zu den Topkandidaten für die ominöse Liste, zählt Uli Hiemer, der sich „auf ärztlichen Rat“ einer Mandeloperation unterzogen hatte, nicht ohne zuvor die miese Bezahlung für den Finnlandtrip gerügt zu haben. Die 620.000 D- Mark, die das Team ein Jahr zuvor für die WM in der Schweiz bekommen hatte, war auf 280.000 D- Mark gekürzt worden.

Rehabilitiert hingegen ist Gerd Truntschka, dem angebliche boshafte Äußerungen in einer Boulevardzeitung zur Last gelegt worden waren. Truntschka stritt die inkriminierten Sätze ab, und schließlich war auch Herr Landen davon zu überzeugen, daß nicht alles wahr ist, was in der Zeitung steht.

Zum Dank hat Truntschka mitsamt seinen Kollegen die Vereine zu einem „totalen Bekenntnis zur DEB-Auswahl“ aufgefordert. Verteidiger Udo Kießling verlangt sogar, daß die Spieler — Mandeln hin, Mandeln her — schriftlich für die Nationalmannschaft verpflichtet werden müssen.

Sollte auch dies nicht zum Erfolg führen, wird wohl nur noch eine Maßnahme übrigbleiben: eine schwarze Liste für Funktionäre. „In der Führung fehlt Niveau“, gab Stefan Metz, Manager der Berliner Preussen, die Richtung an, und ein ungenannter Spieler wurde auch schon konkret und warf Namen in die Diskussion: „Die einzige Beziehung von Landen und Wagner zum Sport ist die Tischtennisplatte im Keller.“ Das reicht ja wohl — für immer und ewig. Matti

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