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Eine Demo im Osten fanden viele zu gefährlich

■ Über 2.000 Schwarze und Weiße demonstrierten gestern auf dem Ku'damm gegen rassistische Überfälle in den FNL

Ku'damm. Über 2.000 Schwarze und Weiße trafen sich am Sonntag auf dem Adenauerplatz zur größten Demonstration dieser Art seit Jahren. »Wir haben uns hier versammelt, um unsere Wut und Empörung über die rassistischen Übergriffe auszudrücken.« Bei strömendem Regen versammelten sich die DemonstrantInnen erst einmal unter den Regenschirmen. Yonas Endrias vom Immigrantenpolitischen Forum: »Das bringt Glück.«

Nach zwanzig Minuten ging es los, über den Wittenbergplatz zum Breitscheidplatz. Von dieser Route versprachen sich die Veranstalter, sieben schwarze Initiativen, eine große Öffentlichkeit, nach Ost-Berlin trauten sie sich nicht. »Dazu sind wir zu wenige«, »das ist zu gefährlich«, hieß es immer wieder.

Für die bisher ermordeten Ausländer in den fünf neuen Bundesländern wurden symbolisch acht Särge vorneweg getragen. Eine der Forderungen ist denn auch, daß AusländerInnen ihren Wohnort in der Bundesrepublik selbst bestimmen können. In die ehemalige DDR will keiner. Bei aller Trauer war der Trauermarsch kein Zeichen für Resignation. Mit Trommelwirbeln machten sich die DemonstrantInnen gegenseitig Mut. Yonas Endrias: »Wir wollen nicht nur trauern, sondern uns auch wehren.«

Doch das ist gefährlich, denn Selbstverteidigung im Falle eines Angriffs kann ein Grund für die Abschiebung von Ausländern sein. Darum riskieren viele Schwarze erst gar nicht den für sie gefährlichen Weg nach Ost-Berlin. Höchstens in Läden im Prenzlauer Berg oder Mitte trauen sie sich. Wenn sie denn man größere Ausflüge machen, so nicht alleine, sondern mindestens zu fünft. Die Demonstration verlief ohne Zwischenfälle. Klaus de Boor

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