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Lambsdorff pfeift die Befürworter der Volksabstimmung aus der FDP zurück

■ Volksabstimmungspläne seien eine „Trockenübung“/ Konsenslösung über Regierungssitz müsse Berlin schnell sichtbare Ergebnisse bringen/ Der Voscherau-Plan sei „attraktiv“

Bonn (taz) — Der FDP-Vorsitzende Graf Lambsdorff hält daran fest, daß am 20. Juni über den Regierungssitz abgestimmt werden soll und bekräftigte zugleich seine Ablehnung einer Volksabstimmung. Nach der Sitzung des FDP-Präsidiums sagte Graf Lambsdorff, über Vorschläge für eine Volksabstimmung aus den Reihen der Liberalen sei nur am Rande gesprochen worden. Man habe Justizminister Kinkel klargemacht, daß es für die notwendige Grundgesetzänderung keine Zweidrittelmehrheit im Bundestag gibt. Entsprechende Überlegungen seien deshalb eine „Trockenübung“. Der FDP-Vorsitzende verwies darauf, daß sich von den 79 Abgeordneten der Fraktion nur eine Abgeordnete für eine Volksabstimmung ausgesprochen habe. In der CDU/CSU gab es in der vergangenen Woche eine einstimmige Ablehnung für die von der SPD eingebrachte Initiative.

Graf Lambsdorff forderte statt dessen, sich um tragfähige Konsenslösungen zu bemühen, die die Chance für „wirklich eindeutige“ Mehrheiten biete. Den Voscherau-Plan bezeichnete Lambsdorff als „attraktiv“, weil er schnell umgesetzt werden könne und Ergebnisse sofort sichtbar würden. SEITE 4

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