Mächtiger Ausbruch befürchtet

■ Über dem philippinischen Vulkan Pinatubo stehen bis zu 5.000 Meter hohe Rauchwolken

Manila (dpa/ap/wps) — An die Oberfläche drängende feurige Magmamassen haben am Dienstag den Druck im hochexplosiven philippinischen Vulkan Pinatubo weiter verstärkt. Einen Tag nach der Massenevakuierung des in Vulkannähe liegenden amerikanischen Luftwaffenstützpunktes Clark Air Field entwichen den Kratern des Mount Pinatubo bis zu 5.000 Meter hohe Asche- und Schwefelrauchwolken. Die Erde am Fuße des Vulkans bebt seit Montag ununterbrochen, teilten Wissenschaftler mit. Das deute darauf hin, daß eine große Menge Magma — geschmolzenes Gestein — zum Rand des Kraters dränge.

„Der Vulkan baut Druck für einen anderen mächtigen Ausbruch auf“, kommentierte der Direktor des philippinischen Instituts für Vulkanologie, Raymundo Punongbayan, die vulkanischen Aktivitäten. Dem Direktor zufolge dürfte dieser befürchtete Vulkanausbruch eine gewaltige Explosion sein. Glühende Felsbrocken, kochender Schlamm und heiße Asche würden dann Teile von Clark Air Field bedecken.

Der am Sonntag erstmals nach über 600 Jahren wieder ausgebrochene Pinatubo hatte die Massenevakuierung von rund 33.000 Menschen aus Ortschaften am Fuße des Vulkans zur Folge. 14.500 davon sind US-Soldaten, ihre Familienangehörige und Zivilbedienstete, die am Montag eilig den Stützpunkt Clark Air Field räumten. Für die philippinischen Arbeitskräfte hinterließen die Evakuierten eine handgeschriebene Notiz mit der Mitteilung „Heute keine Arbeit“ am Haupteingang des Stützpunktes. Unterdessen ging das Leben in der nahe gelegenen Stadt Angeles mit seinen 350.000 Bewohnern seinen normalen Gang.