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Lieber schlapp, Mann!

■ Vor Gericht: von Polizeianwärterinnen erwischter Exhibitionist

„Der Kragenbär / der holt sich munter / einen nach dem andern runter“ — Kragenbären auf den Weserwiesen!

Laut Erika Bergers neuester Sex-Umfrage tun es über 80% der teutschen Männer: Onanie, Onamanchmal, Onaoft. So weit, so gut; gar nicht gut, wenn das Vergnügen in der Öffentlichkeit stattfindet. Da wird die Lust zur aufdringlichen Widerlichkeit — einfach unverschämt. Meistens tauchen die Täter im Dunkel unter — doch ab und an erwischt es einen: so geschehen letzten Herbst mit Herrn W., der gestern wegen „exhibitionistischer Handlungen“ vor dem Kadi stand. Oder besser stehen sollte, er zog es nämlich vor, nicht zu erscheinen. Is' ja denn auch peinlich.

Dabei fing für Herrn W. alles so schön an: ein launiger Septembertag, mann sitzt auf einer gemütlichen Bank am Werdersee und verlustiert sich — und die drei hübschen Mädels, die da vorbeigeradelt kommen, die bringen so richtig in Schwung.

Doch weit gefehlt, Herr W.: die drei denken gar nicht daran, in seiner Exhibitionistenphantasie mitzuspielen. Sie radeln nämlich in Amt und Würden: Polizeianwärterinnen in der Sportausbildung sind sie und erstatten sogleich Anzeige.

Am nächsten Tag ist Herr W. wieder da; eine Polizeistreife aber auch, bei deren Anblick er schnurstracks die Flucht ergreift. Obwohl er alles abstreitet, wird er eindeutig identifiziert: wer trotz recht kühler Witterung mit kurzer Hose herumläuft und an den Oberschenkeln tätowiert ist, fällt eben auf.

Nichtkommen nutzt nix — in Abwesenheit wurde Herr W. zu DM 450.-verknackt: wegen einschlägiger Vorbestrafung. Ob er–s jetzt wohl läßt? Denn merke: auch Nicht-Staatsdienerinnen finden öffentliches Flachwichsen absolut widerwärtig. Susanne Kaiser

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