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Heiße Kandidaten mit Senf!

Seit vielen Wochen schon inseriert ein reiselustiger Mensch in der Rubrik „Mitfahren“ der AbisZet die Anfrage: „Südostasien. Wer hat Lust, in der Ferne ein Bremer Gesicht zu treffen?“ Alleingelassen wird der Leser nicht nur mit der Frage, warum jemand beim Tempelkucken in Kuala Lumpur oder beim Opiumrauchen in Rangun unbedingt ein Bremer Gesicht sehen möchte — erörtert werden muß natürlich auch „Was ist ein Bremer Gesicht?“ Ja, wenn der alte Kaisen noch leben würde oder DER ROLAND etwas mobiler wäre... am Ende läuft's doch noch auf Helga Trüpel hinaus, die unbekannte Schöne mit dem Glamourlächeln von Seite 1.

So abgestürzte Knallchargen bremischer Politik wie z.B. Ludwig Hettling haben nun doch noch eine Chance, im Bürgerschaftswahlkampf ganz vorn auf Stimmenjagd zu gehen. In der anderen Heimatzeitung wurde dieser Tage per Kleinanzeige dieser Karriereweg erschlossen: „Bremer Wahlen 91 —Politisch interessiert? Zur Kandidatur bereit? Telefon O89 / 26O 87 87“. Allen Bewerbern viel Glück!

Gelöst hat das Problem eines vorderen Listenplatzes für sich bereits Prof. Rudolf Bauer. Der Gesellschaftswissenschaftler von der örtlichen Uni ist Top-Mann auf der Liste der GRAUEN. Die inhaltliche Position der Überpartei skizzierte kürzlich Landeschef Reinhard Sturm mit den Worten „Mein Name ist Programm“. Das wird wohl auch Bundesvorsitzende Trude Unruh für sich in Anspruch nehmen, die am 17. Juni ihren Beitrag zur Wahlkampf- Finanzierung leisten will: Als Dame vom Grill verkauft die penetrante Pantherin gegen 13h auf dem Marktplatz heiße Würstchen und wird wohl gratis ihren Senf und zahnprothesenfreundliches Weißbrot dazugeben.

Katzen in Privathaushalte vermittelt noch bis morgen kostenlos Tierschützer Wolfgang Apel aus Lagerbeständen des Tierheims Hemmstraße. Angeblich sind alle Katzen „vollgeimpft und kastriert“, was bei gentechnologisch interessierten Freunden der Fauna die Frage aufwirft, ob es sich bei umherstreunenden oder ausgesetzten Pussies durchweg um Vertreter des männlichen Geschlechts handelt. Ermöglicht hat die Aktion ein ungenannter Sponsor. Sollte etwa Volker Brüggemann von den Waller Handballdamen den Weg des Zen zum Wirken in aller Stille gefunden haben? Oder betreiben hier Kitekat-Manager eine Strategie zur langfristigen Sicherung des Marktes? Immerhin bekommt „jeder neue Katzenhalter eine Erstausstattung für das von ihm aufgenommene Samtpfötchen“...

Das Wort zum Wochenend' klauen wir in dieser Woche von BILD-Edelfeder Peter Boenisch: „Man kommt aus dem Ausland und freut sich, wieder zu Hause zu sein. Und was sieht man? Ernste Gesichter. Todernst. Fast überall im Ausland geht es den Menschen schlechter, aber solche Trauermienen wie wir Deutschen machen sie nicht. Haben wir Angst vor einem Lächeln? Und wenn ja, warum? Das einzige, was es zum Nulltarif gibt, ist Freundlichkeit. Damit müssen wir nicht sparen... Offenbar brauchen die in Sorge, Würde und Verantwortung erstarrenden Deutschen nach dem Gemeinschaftswerk Ost auch ein Gemeinschaftswerk Lächeln.“ So isses. Hat auch schon Heini Holtenbeen gesagt!

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