: Stadtväter im Osten verhalten erfreut
■ Leipzigs Oberbürgermeister sieht Licht am Ende des Tunnels/ Hoffentlich ist es keine Dampflock
Dresden/Leipzig. Bilanz ihrer einjährigen Tätigkeit haben vor ihren Stadtparlamenten die Oberbürgermeister von Dresden, Herbert Wagner (CDU), und von Leipzig, Hinrich Lehmann-Grube (SPD) gezogen. Eine „runde“ Lageeinschätzung in den drei größten sächsischen Städten kam nicht zustande, weil der in Chemnitz im Juni vergangenen Jahres ins Amt gewählte Westimport Dieter Noll (CDU) wegen Finanzgeschäfte seinen Stuhl räumen mußte. Der andere „Wessi“ unter den Oberbürgermeistern, Lehmann-Grube — ehemals Oberstadtdirektor in Hannover — sieht trotz „Ermüdungserscheinungen“ nach einem Jahr keinen Grund, sich zu verabschieden. Sowohl Dresdens OB Wagner wie auch Leipzigs OB sehen positive Entwicklungen in ihren Städten. Die mit Abstand niedrigste Arbeitslosenquote aller Großstädte in den östlichen Bundesländern, eine Vielzahl von Existenzneugründungen, die Ansiedlung von Banken sowie die Sanierung größerer Unternehmen mit Hilfe von Investoren und Handelspartnern zeige Dresden „auf einem guten Weg“, so Wagner. Als Investitionsstandort sei die Elbmetropole unter allen Großstädten östlich der Elbe die „begehrteste“. Auch der Ruf Dresdens als Kunst-und Kulturmetropole ist nach Wagners Worten im letzten Jahr „nicht beschädigt worden“. Probleme sieht Oberbürgermeister Wagner in der Bodenfrage, in über 40.000 Rückübertragungsansprüchen und im Umweltschutz.
Für Leipzig sei die Bilanz, gemessen an der Ausgangslage, heute „insgesamt befriedigend“, so Lehmann-Grube. Die Messe habe wieder Tritt gefaßt, der Flugplatz Schkeuditz sei arbeitsfähig, die Ansiedlungen von Quelle und Siemens ein positives Zeichen der Wirtschaftsentwicklung. Unzulänglich geklärt ist auch in Leipzig die Grund- und Bodenfrage. Bei weitem noch nicht gelöst werden konnten „die Hauptprobleme“ — Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsaufschwung, Wohnen, Umwelt und Verkehr. Er sähe jedoch „Licht am Ende des Tunnels“. taz/adn
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