: Meßprogramm für Kieselrot-Flächen
■ 1.200 Flächen sollen untersucht werden / Kostenpunkt 800.000 Mark
Zwei Monate nachdem das Bremer Umweltressort bundesweit Dioxin-Alarm gegeben hat, sollen nun alle Verdachtsflächen in Bremen mit einem umfassenden Meßprogramm untersucht werden. Dies beschloß der Senat am vergangenen Dienstag. Nach Vorarbeiten des Umweltressorts wird davon ausgegangen, daß rund 1.200 Einzelflächen in das Programm einbezogen werden müssen. Die Untersuchungen werden rund 800.000 Mark kosten.
Nachdem auf Bremer Spielplätzen extrem hohe Dioxinwerte gefunden worden waren, hatte das Umweltressort untersucht, welche Materialien bei der Anlage der Plätze verwandt worden waren. Dabei stieß die Behörde auf das Material Kieselrot aus einer Kupferverhütung in Marsberg. Die Flächen, die nach Durchsicht der Akten mit diesem Material angelegt worden waren, wurden gesperrt und abgedeckt.
Darüber hinaus gibt es aber noch eine ganze Reihe von Flächen, bei denen die Identifizierung unsicher ist. Dazu gehören auch Fälle, bei denen Kieselrot im Laufe der Jahre wieder ausgebaut wurde. Um nun herauszufinden, ob hier ein Dioxingehalt über dem vom Bundesgesundheitsamt empfohlenen Grenzwert von 100 Nanogramm vorliegt, wurde ein Schnelltestverfahren entwickelt. Wenn dieser Wert überschritten wird, sollen die sehr zeitaufwendigen und teuren, aber präziseren Dioxinvollanalysen durchgeführt werden.
Mit dem nun beschlosen Programm sollen auch andere Grundmaterialien, die auf Spiel- und Sportplätzen eingesetzt wurden, auf ihren Dioxingehalt untersucht werden. taz
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