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Anklage gegen Mauerschützen

Berlin (dpa) — Gegen vier ehemalige DDR-Grenzsoldaten hat die Berliner Staatsanwaltschaft wegen Todesschüssen an der Mauer erstmals Anklage erhoben. Nach Angaben der Berliner Justizsprecherin Jutta Burghart seien die vier Soldaten festgenommen und gegen sie ein Haftbefehl erlassen worden. Sie seien des Totschlags beziehungsweise des versuchten Totschlags dringend verdächtig. Die Anklage bezieht sich auf den letzten Todesfall an der Berliner Mauer in der Nacht zum 6. Februar 1989. Dabei waren der flüchtende 20jährige Kellner Chris Geoffroy im Ostberliner Bezirk Treptow durch einen Herzdurchschuß getötet und der gleichaltrige Christian Gaudian verletzt worden. Nach Angaben von Frau Burghart sind der Berliner Staatsanwaltschaft gegenwärtig 38 Namen von ehemaligen Grenzsoldaten bekannt, die an Todesschüssen an der innerdeutschen Grenze beteiligt gewesen sein sollen.

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