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Diepgens letzter Appell in der Hauptstadtfrage

Berlin. Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Auf eine Entscheidung »alles oder nichts« treibt nach Einschätzung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Eberhard Diepgen, die Abstimmung des Bundestages über seinen zukünftigen Sitz zu. Zwei Tage bevor die Parlamentarier in Bonn zur entscheidenden Sitzung zusammenkommen, ortet Diepgen dort »zu starke Kräfte«, die letztlich an einem Konsens kein Interesse haben. Im Gegensatz dazu war Diepgen gestern nach der Senatssitzung eindeutig um eben diesen Konsens bemüht.

Der Senat richtete gestern einen letzten beschwörenden Appell an die Bundestagsabgeordneten, in dem er sich für einen tragfähigen Kompromiß aussprach, der die Interessen »aller Beteiligten in angemessener Weise berücksichtigt«. Deshalb sollen dort wesentliche Einrichtungen des Bundes bleiben, falls die Entscheidung für Berlin fällt. Denn der Sache Berlins, so die Einschätzung des Regierenden, wäre schon gedient, wenn es nicht zu einem heftigen Gegeneinander im Bundestag käme. Um auch in letzter Minute in die Debatte eingreifen zu können, will Diepgen am Donnerstag im Bundestag sein. Am Freitag wird der Senat zusammenkommen, um über die Konsequenzen zu beraten, die aus der Entscheidung des Bundestages zu ziehen sind. dr

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