piwik no script img

Stade: 8.000 Tonnen Dioxin-Schlacke

■ Gemeinden im Kreis Stade wurden in den 70er Jahren aus der MVA-Stellingen mit dioxinverdächtiger Schlacke versorgt

Rund 8.000 Tonnen dioxinverdächtige Schlacke aus der Müllverbrennungsanlage (MVA) in Hamburg-Stellingen sind in den Jahren 1974 und 1975 im Landkreis Stade ausgeliefet worden. Wie ein Behördensprecher in Stade bestätigte, waren 25 Privatkunden mit einem Volumen von etwa 6.000 Tonnen die Hauptabnehmer der MVA-Schlacke. Die Gemeinden im Kreisgebiet — mit Ausnahme der Samtgemeinde Nordkehdingen — hatten sich mit

knapp 2.000 Tonnen der möglicherweise dioxinverseuchten Schlacke versorgen lassen.

Die Umweltbehörden haben die betroffenen Kommunen aufgefordert, unverzüglich Proben der in Frage kommenden Flächen analysieren zu lassen, um eventuell Gegenmaßnahmen einzuleiten. Auf einem Parkplatz in Sittensen (Kreis Rotenburg) war kürzlich eine Konzentration von etwa 10.000 Nanogramm Dioxin pro Kilogramm Schlacke gemes

sen worden. Der Belag muß jetzt ausgetauscht werden.

Nach Angaben einer Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums sind die Schlackelieferungen, die unter anderem einer Stader Firma übernommen habe, besorgniserregend. In der Müllverbrennunganlage Hamburg-Stellingen wurde bis 1978 die Schlacke von extrem giftigen, dioxinhaltigen Filterstäuben nicht getrennt.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen