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Jelzin auf rotem Teppich

■ George Bush empfängt heute Rußlands Präsident

Washington (wps/taz) — Bei seinem ersten Besuch in den USA mußte er noch durch die Hintertür, jetzt rollt die Bush-Administration für den frischgewählten Präsidenten der Russischen Republik, Boris Jelzin, den roten Teppich aus — wenn auch nicht zu weit.

War ihm vor zwei Jahren nur ein kurzes Gespräch mit Sicherheitsberater Brent Scowcroft vergönnt, so trifft Jelzin dieses Mal mit US- Präsident George Bush, Vizepräsident Dan Quayle und Verteidigungsminister Dick Cheney zusammen. Jelzin wird damit Gleichwertigkeit zu Gorbatschow bescheinigt; allerdings scheint man mit Rücksicht auf Gorbatschow in Washington bemüht, dem Besuch in der Öffentlichkeit möglichst nicht den Charakter eines Staatsgastempfanges zu geben. Auf dem Flughafen stand zur Begrüßung lediglich der republikanische Senator Bob Dole bereit.

In einer ersten Ansprache versprach Jelzin marktwirtschaftliche Reformen in Rußland und forderte die Unternehmer in aller Welt zu Investitionen auf. Zur Person Gorbatschows befragt, warf Jelzin dem sowjetischen Staatschef „halbherzige Entscheidungen“ und unstetes Verhalten vor. Allerdings habe sich Gorbatschow seit kurzem wieder mit den Reformern arrangiert. „Seither“, so Jelzin, „würde ich unsere Beziehungen als ausgewogen bezeichnen.“ anb

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