: Grüne gegen Griefahn-Rücktritt
■ „Streckenweise brutal“: Delegierte verurteilen Polizei-Einsatz in Gorleben
Die niedersächsischen Grünen haben den Polizeieinsatz gegen Demonstranten vor dem Zwischenlager in Gorleben zur Durchsetzung der Lagerung von Atommüll als „streckenweise brutal“ verurteilt. In einer Stellungnahme des Landesvorstands der Grünen heißt es, Innenminister Gerhard Glogowski habe seine politische Verantwortung für einen friedlichen Ablauf nicht wahrgenommen. Er hätte durch seine Anwesenheit in Gorleben das „Fehlverhalten“ der Polizei verhindern müssen.
Die Stellungnahme ist am Samstag vom Ständigen Ausschuß der Kreisverbände der Grünen in Walsrode ohne Gegenstimme angenommen worden. Der Ausschuß hatte sich auch mit dem Antrag des grünen Kreisverbandes Oldenburg-Land befaßt, der eine außerordentliche Landesdelegiertenkonferenz und den Rücktritt von Umweltministerin Monika Griefahn und Innenminister Gerhard Glogowski forderte. Der Antrag blieb ohne Resonanz.
Der grüne Abgeordnete Hannes Kempmann erklärte inzwischen, den Grünen sei klar, daß nicht jeder Atomtransport nach Gorleben zu verhindern sei. Die Transporte aus Mol seien wegen der ungeklärten Herkunft allerdings abzulehnen.
dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen