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ProjektlerInnen gesucht

■ ...für Befragung langjähriger MitarbeiterInnen selbstverwalteter Projekte

Wir suchen Menschen autonommer Kooperativen und Vereine, die hier ca. 5 Jahre und länger beschäftigt waren oder noch sind.

Wir, das ist das Forschungsprojekt „Arbeit und Bildung im intermediären Sektor“ (ABIS). Es ist aus einer Untersuchung über „Arbeit und Leistung in lokalen Beschäftigungsinitiativen“ (ALLBI) hervorgegangen. In dieser Studie, die 1987 in Kooperation mit dem Netzwerk Bremen durchgeführt wurde, ging es um die Bedingungen und den Wandel alternativer Arbeits- und Angebotsformen. ABIS wird aus universitären Mitteln finanziert. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter sind Herbert Effinger, Klaus Körber und Reiner Drechsel.

Worum geht es? Während der siebziger und frühen achtziger Jahre entstanden Initiativen und Projekte mit alternativen Arbeits- und Angebotsformen. Trotz ihrer finanziell unzureichenden Absicherung, bieten sie für eine große Zahl von Menschen eine attraktive, z. T. die einzige Beschäftigungsmöglichkeit. Sie versuchen hier ihre Vorstellungen von hierarchiearmer, kooperativer Arbeitsorganisation und partizipativen Dienstleistungsangeboten zu realisieren.

In ihrer Entstehung zeigt sich ein wachsendes Bedürfnis nach sinnvollen und individuell angepaßten Beschäftigungsmöglichkeiten, nach mehr politischer und kultureller Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung sowie nach ökologisch angepaßten Formen des Wohnens und der Haushaltsführung.

Die Existenz der Kooperativen wird neben der schlechten Absicherung über ABM u. ä. vor allem durch die noch nicht ausgereiften Organisationstrukturen beeinträchtigt. Es fehlt vielfach an den erforderlichen Kompetenzen. Es gibt kaum formelle oder sektorspezifische Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme für diese besonderen Tätigkeitsfelder.

Was wollen wir untersuchen? Wir möchten mit unserer Untersuchung klären helfen, wie sich die Existenzen der Projekte und Kooperativen sichern und die Qualität ihrer Arbeit und ihrer Angebote durch entsprechende Beratungs- und Weiterbildungsangebote verbessern läßt. Dazu wollen wir u. a. langjährige MitarbeiterInnen befragen. Dabei interessieren uns

-der Zusammenhang von typischen Persönlichkeitsmerkmalen bzw. biographischen Hintergründen mit den konkreten Anforderungen in den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern,

-die konkreten Erfahrungen in den Projekten und die Bedeutung für die individuellen „Erwerbskarrieren“ und Berufsperspektiven,

-die Bedeutung von Weiterbildungs- und Beratungsangeboten zur Befriedigung subjektiver Lerninteressen der MitarbeiterInnen und objektiv erforderlicher Qualifikationsverbesserungen im Angebotsprofil der Projekte und Kooperativen.

Wer Intersse an dieser Untersuchung hat und sich an der Befragung beteiligen möchte, der wende sich bitte an Herbert Effinger, Universität Bremen, FB 11, Postfach 330440, 2800 Bremen 33, Tel.(0421) 218 4136 oder 73762.

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