: Künstler gegen Jungnazi
■ André Heller will eine alte Rechnung begleichen
Wien (ap) — Der Wiener Künstler André Heller sagt dem als Kärnter Landeshauptmann gestürzten Jörg Haider den Kampf an. In einem als „Musterprozeß“ bezeichneten Verfahren will Heller an der Spitze einer Künstlergruppe den Nachweis dafür erbringen, daß Haider ein „Jungnazi“ sei. Haider hatte vergangene Woche wegen seiner Aussage über eine „ordentliche Beschäftigungspolitik im Dritten Reich“ einen Sturm der Empörung in Österreich ausgelöst. Veröffentlicht werden soll das Heller-Spektakel in der Mittwochausgabe der Zeitschrift 'Basta‘.
Mitmachen wollen der Schriftsteller Johannes Mario Simmel, der Bildhauer Alred Hrdlicka und der Wiener Volksschauspieler Fritz Muliar. Heller hatte in einem Kommentar im Herbst 1988 Haider einen als „Provinzdressman getarnten Jungnazi“ genannt und war deshalb in allen Instanzen zu einer Geldstrafe von 40.000 Schilling (etwa 5.700 Mark) verurteilt worden. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
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