: Raststättenminister kriegt noch einmal die Kurve
■ Der Verkehrsminister weist Vorwürfe wegen der Raststättenaffäre zurück, erzählt aber weiter Ungereimtes/ Bundesrechnungshof prüft Verträge
Bonn (taz) — Er habe eine Anfrage bekommen, die habe er weitergegeben, das wär's: Dies erklärte Verkehrsminister Krause (CDU) gestern zu dem Vorwurf, er habe sich bei der Vergabe der Konzessionen für Autobahnraststätten in Ostdeutschland auffällig für das niederländische Unternehmen Van der Valk eingesetzt. Im Drang, diese schlichte Erläuterung mit Fakten zu untermauern, erzählte Krause vor der Bundespressekonferenz erneut Ungereimtes. Einen Brief, in dem er das damalige Verkehrsministerium der DDR um die Überprüfung des Vorwurfs der Firma bat, ihr Angebot werde zu schleppend bearbeitet, habe er erst am 13.September 1990, 14 Tage nach der Entscheidung über die Konzessionsvergabe, abgeschickt, behauptete er zunächst. Auf Nachfrage mußte Krause dann einräumen, daß die Konzessionen erst Ende September vergeben wurden.
Einer jedenfalls war mit Krauses Erklärung zufrieden: Helmut Kohl akzeptiere sie, teilte das Kanzleramt mit. Inzwischen prüft der Bundesrechnungshof alle 41 Verträge, die kurz vor dem 3. Oktober 1990 für den Bau von Tankstellen und Raststätten in Ostdeutschland abgeschlossen wurden. SEITE 2
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