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Polizist erschoß Rechtsradikalen

Leipzig (ap) — Ein 25jähriger ist bei einer Fahrzeugkontrolle in Leipzig von einem Polizisten erschossen worden. Wie der Staatsanwalt Andreas Reinbacher am Dienstag bekanntgab, hatten Beamte das Auto des jungen Mannes am vergangenen Freitag gestoppt, weil aus dem Wagen heraus am Tag zuvor Schlagwerkzeuge an Skinheads für einen Angriff auf ausländische Glücksspieler verteilt worden seien. Der Pressesprecher der Leipziger Kriminalpolizei, Dieter Gaasenbeek, sagte, bei der Festnahme der drei Autoinsassen habe sich dann „offensichtlich ungewollt“ ein Schuß gelöst.

Der vorbestrafte 25jährige auf dem Beifahrersitz sei schwer verletzt worden und später im Krankenhaus gestorben, sagte der Kripo-Sprecher. Gegen den Polizisten sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet worden.

Bei dem Angriff der Skinheads auf die Glücksspieler am vergangenen Donnerstag seien vier Menschen verletzt worden, sagte der Staatsanwalt. Als die Polizei von einem geplanten weiteren Überfall am Freitag erfahren habe, habe sie das Auto gestoppt. Bei der Durchsuchung seien Eisenstangen, Stuhlbeine, ein Baseballschläger sowie verschiedene Autokennzeichen sichergestellt worden. Den zwei Fahrzeuginsassen werde ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

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