: Salzmanns Protestschild
■ Auguste Rodin kommt trotz Kulturbehörde nach Bremen
Kunsthallenchef Siegfried Salzmann ist sonst eher ein ruhiger Sachenanschieber im Hintergrund. Jetzt hat er sich mal richtig weit vorgewagt und auf die Sahne gehauen: Einmal hat er in seiner Hauspostille „punkt“ geschimpft, Bremen gäbe haushaltsprozentual nur 0,8% für Kultur aus. Für „Peter den Großen“ seien Millionen da, die Kunsthalle aber darbe, und das Schlimmste: Die fürs Jahresende geplante Auguste Rodin- Ausstellung drohe wegen Geldknappheit ins Wasser zu fallen. In seiner Kunsthalle stellte Salzmann ein Protestschild auf.
Vor der Bürgerschaft gab's jetzt dafür höllisch einen auf die Glocke: Kultursenator Henning Scherf forderte den kurz vor der Pensionierung Stehenden indirekt auf, den Hut zu nehmen. Salzmann dazu: „Das ging unter die Gürtellinie.“ Er sei allerdings nach über 30 Jahren im Amt viele Attacken gewöhnt. Öffentlich will Salzmann nicht mehr Stellung nehmen. Der Träger, der honorige Kunstverein, hat ihn zurückgepfiffen.
Der Wirbel um die Kunsthalle hatte Erfolg: Ein privater Spender hat sich gefunden, um die hochkarätige Rodin-Ausstellung (allein 25 Arbeiten aus dem Pariser Rodin-Museum, geschätzter Etat: 500.000 Mark) möglich zu machen. Bus
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