piwik no script img

Hombach geht

■ SPD-Wahlkampfmanager wechselt den Herrn

Düsseldorf (taz) — Das größte Kompliment für Bodo Hombach, dem langjährigen Landesgeschäftsführer und obersten Wahlkampfmanager der nordrhein- westfälischen SPD, kam von der Konkurrenz. Während seiner Amtszeit als CDU-Generalsekretär sah Heiner Geißler in Hombach „die gefährlichste Waffe der SPD“. Nun rüstet die NRW-SPD ab. Der 39jährige wechselt von der Parteizentrale zum Salzgitter- Konzern. Zwölf Jahre lang diente Hombach Ministerpräsident Johannes Rau als Partei- und Wahlkampfmanager. Zum Erfolg der SPD trug der gelernte Fernmeldetechniker und Sozialwissenschaftler als Dirigent der Landtagswahlkampagnen wesentlich bei. Dreimal schaffte Rau mit ihm die absolute Mehrheit. Der Versuch, diese Erfolgsstory 1987 mit Rau als Kanzlerkandidat auch auf Bundesebene fortzusetzen, scheiterte indes kläglich. Rau erreichte nicht einmal die von seinem Vorgänger Hans-Jochen Vogel erzielten Wahlprozente. Interne Querelen um die Wahlkampfführung zwischen Bonn und Düsseldorf überschatteten den Wahlkampf. Drei Jahre später ließ die absolute Mehrheit bei der Landtagswahl 1990 das Duo Rau-Hombach erneut strahlen. Der Wahlkampfchef zog nun selbst als Abgeordneter für Mülheim in den Düsseldorfer Landtag ein. Das Mandat will Hombach, der seinen Parteijob im Einvernehmen mit Rau aufgibt, auch nach dem Wechsel in die Düsseldorfer Salzgitter-Dependance beibehalten. Nach einem Abschied von der Politik steht ihm nicht der Sinn. Als ein möglicher Nachfolger wird in Düsseldorf der Recklinghausener SPD-Unterbezirksvorsitzende Bernhard Kasperek gehandelt. J.S.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen