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Krähen unter sich

■ Burda und Springer begraben das Kriegsbeil

Berlin (ap/taz) — Die Medienkonzerne Burda und Springer schließen Frieden. „Burda und Springer begraben das Kriegsbeil“ lautete die Schlagzeile der beiden gleichlautenden Pressemitteilungen, die die Rechtsaußen der Branche gestern in München und Berlin vorlegten.

Das entlastet zunächst einmal die hauseigenen Justitiare, die sich jetzt nicht mehr ständig um das Streitobjekt Günter Prinz kümmern müssen. Verleger Hubert Burda hatte nämlich die Gerichte bemüht, nachdem Springer seinen „Sonderbeauftragten“ für die Entwicklung der 'Super‘-Zeitung kurz vor Erscheinen der Ost-Boulevardpostille abgeworben hatte.

Dabei hatte Burda nicht unbedingt Grund, sich über miese Methoden zu beschweren. Daß ein anderer Großverlag es überhaupt gewagt hatte, Springers Boulevardblatt 'Bild‘ sozusagen aus der Gosse heraus Marktanteile streitig zu machen, war für Axel Cäsars Nachfahren schon schwer genug erträglich. Aber dann auch noch mit Günter, dem Prinz des Springer-Verlages! 'Bild‘ schäumte fast täglich gegen die 'Super‘-Schlagzeilen, wie jene berühmt-berüchtigte „Besserwessi mit Bierflasche erschlagen!“

Seit gestern also wollen die Verlage künftig nach eigenen Angaben „zu einem fairen Wettbewerb in der Medienbranche beitragen“: Eine Krähe hackt der anderen eben nicht die Augen aus. dri

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