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Schwarze Weltbankbilanz

■ Eine Milliarde Menschen lebt von einem Dollar am Tag

Bonn (ap) — Die Weltbank fordert von den sogenannten Dritte-Welt- Ländern mehr „marktfreundliche Strategien“. Sie sollten durch eine wettbewerbsfreundliche Wirtschaftspolitik sowie eine verbesserten Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialpolitik den Forschritt ihrer Länder vorantreiben, steht in dem am Wochenende veröffentlichten Weltentwicklungsbericht 1991.

Kritik übt die Weltbank an den Militärausgaben in den Entwicklungsländern. Auf der Welt wird jährlich mehr als eine Billion Dollar (1.000.000.000.000) für die Rüstung ausgegeben. Die Regierungen müßten alles tun, um ihre Aufwendungen für die Rüstung zu senken, heißt es in der Bilanz. „Wenn die weltweiten Militärausgaben gesenkt würden, ginge es der Welt ohne Zweifel besser.“ Der Bericht räumt aber ein, daß zahlreiche Konflikte auch eine Ursache für die hohen Militärausgaben sind. Um Fortschritte zu erreichen, müßten sich die Entwicklungsländer auf Investitionen in die Infrastruktur und die Dienstleistungen für die Armen konzentrieren sowie für eine Verbesserung der Gesundheitsfürsorge, des Unterrichtswesens, der Ernährung und des Umweltschutzes sorgen. Viele Staaten investierten weniger als fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Erziehung und Gesundheit. Damit werde aber viel zu wenig für die Entwicklung der menschlichen Ressourcen eines Staates getan. Beispielsweise sei in Brasilien und Pakistan das rasche Wirtschaftswachstum allein nicht ausreichend gewesen, die soziale Lage zu verbessern.

Eine kritische Beleuchtung der Zusammenhänge von der katastrophalen Lage in den sogenannten Drittweltländern mit den Weltmarktbedingungen wird von den Weltbankexperten nicht gezogen.

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