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Schöne Bescherung im AKW Brunsbüttel

Kiel (afp/taz) — Dampfschwaden in der Kondensationskammer verhindern bis auf weiteres nukleare Stromlieferungen aus Brunsbüttel. Zwei Tage nach der Zustimmung des Kieler Energieministeriums zum Wiederanfahren des Siedewasserreaktors steht der Meiler erneut still. Ausgerechnet aus einem nachgerüsteten Hauptventil leckte nach Angaben aus dem Hause von Energieminister Günther Jansen am vergangenen Donnerstag über längere Zeit Dampf in die Kondensationskammer. Daraufhin sprang die Reaktorschnellabschaltung an. Im Beisein von TÜV- Sachverständigen und Vertretern der Jansen-Behörde wiederholte sich das Spiel bei einem Wiederholungstest am Freitag. Da es sich bei den Entlastungsventilen um sicherheitsrelevante Systeme handle, bleibe der Reaktor vom Netz, „bis die Fehlerursache geklärt ist“, sagte ein Ministeriumssprecher. Es handele sich um einen Vorfall der Kategorie „Eilt“. Dies sei nicht wahr, meinten die Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) als Betreiber der Anlage. Sie bevorzugen die neue siebenstufige Störfall-Bewertungsskala und gaben dem dampfenden Ventil die Note „Stufe0“ (keine Gefahr). Dem Vorfall war eine Jahresrevision des Reaktors vorausgegangen, der 1976 in Betrieb ging. gero

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