Neue Verhandlungen im Einzelhandel

■ Lohn und Gehalt nach DAG-Abschluß / 7. Berufsjahr wird verhandelt

Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) und der Einzelhandelsverband Nordsee haben sich am Montag darauf geeinigt, die Tarifverhandlungen für die 35.000 Beschätigten des Bremer Einzelhandels wieder aufzunehmen. Verhandlungsmasse sind aber ausschließlich „strukturelle“ Verbesserungen für die Angestellten. Die HBV akzeptierte als Preis für die Wiederaufnahmme der Verhandlungen den zwischen DAG und Einzelhandel unterzeichneten Lohn- und Gehaltstarifvertrag.

Die HBV will in der nächsten Woche noch einmal die Abschaffung des verflixten 7. Berufsjahres und den „Jugendabschlag“ auf den Verhandlungstisch bringen. Während in alllen übrigen Ländern der (alten) Bundesrepublik das Endgehalt bereits im 6. Berufsjahr erreicht wird, brauchen die Bremer ein Jahr länger. Ungelernte Jugendliche unter 18 Jahren erhalten zudem nur 80 Prozent des Lohnes, den die volljährigen Kollegen erhalten.

Die HBV-Verhandlungsführerin Margret Mönig-Raane wertet die Wiederaufnahme der Verhandlungen als „vertretbares Ergebnis, weil „einige Schritte auf dem Weg der Angleichung an andere Bundesländer erreicht worden“ seien. Auch der Vorsitzende der Bremer HBV, Hans Jürgen Kröger, freute sich über das Verhandlungsergebnis. Die HBV habe eindeutig wiederlegt, daß der Verhandlungsrahmen bei der diesjährigen Tarifrunde noch nicht ausgeschöpft gewesen sei. „Bei den absoluten Zahlen war allerdings nichts mehr zu machen“, räumte er ein.

Zufriedenheit herrschte auch im Lager der DAG. Karin Peets, die Gewerkschaftssekretärin, sieht den Tarifvertrag ihrer Gewerkschaft durch das Verhandlungsergebnis zwischen HBV und Einzelhandel bestätigt. mad