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Frankreich zieht Truppen bis 1994 ab

Bonn (dpa) — Frankreich will seine in Südwestdeutschland stationierten Truppen bis 1993, spätestens 1994 in die Heimat zurückholen. Das kündigte der französische Verteidigungsminister Pierre Joxe am Dienstag vor Journalisten in Bonn an. Der Abzug habe schon begonnen. Ende Mai waren noch 44.000 französische Soldaten in Deutschland. Bis Ende dieses Jahres sollen 20.000 Franzosen abgezogen werden. Joxe unterschrieb mit seinem Amtskollegen Gerhard Stoltenberg (CDU) eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit der deutschen und französischen Luftwaffe für gemeinsame humanitäre Hilfeleistungen besonders in Ländern der Dritten Welt.

Joxe und Stoltenberg unterstrichen, daß die Rolle der Westeuropäischen Union (WEU) im Rahmen einer europäischen Sicherheitspolitik gestärkt werden soll. Minister Joxe ließ allerdings anklingen, daß Paris dabei auch eine andere Position einnehme. Frankreich, das militärisch nicht in der Nato vertreten ist, will die WEU zum Kern einer europäischen Verteidigung machen. Er befürwortet eine starke Rolle der WEU. Die Mehrheit der EG-Staaten, so auch die Bundesrepublik, sieht nach wie vor in der Nato das wichtigste Instrument für die Sicherheitspolitik in Europa. Die WEU soll danach eher als Brücke zwischen EG und Nato dienen.

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