: Rechnungshof prüft Sony-Geschäft
■ Die Grünen kritisieren die Folgekosten des Deals zwischen Sony und Senat
Berlin. Der Grundstücksverkauf des Senats an Sony wird ein Fall für den Landesrechnungshof. »Wir werden dieses Prüfgeschäft in unsere Arbeit aufnehmen«, sagte der Präsident des Rechnungshofes, Ulrich Müller, gestern zur taz. Dies sei nach der öffentlichen Debatte um das vor zwei Wochen zwischen Senat und Sony abgeschlossene Geschäft notwendig geworden.
Der Rechnungshof kommt damit einer Forderung nach, die auch Abgeordneter Bernd Köppl von der Oppositionsfraktion Bündnis 90/ Grüne erhoben hatte. Neben dem Grundstückspreis, der mit 3.240 Mark pro Quadratmeter »lächerlich niedrig« angesetzt worden sei, bemängelt Köppl, daß Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU) das Abgeordnetenhaus umgangen habe, indem er Sony vertraglich »Subventionen« zugesichert habe.
Für die Nutzung des von dem Konzern zu errichtenden Filmhauses, so Köppl, müßten laut Vertrag jährlich 4,5 Millionen Mark Miete bezahlt werden. Dem Parlament sei aber keine Gelegenheit gegeben worden, über diese Folgekosten des Grundstücksverkaufs zu entscheiden.
Dies sei ein »wichtiger Punkt« in der Prüfung, bestätigte Müller gestern. Wenn der Kaufpreis dem offiziell ermittelten Verkehrswert entspreche, sei dieser dagegen nicht zu beanstanden. Aus dem gleichen Grund habe der Rechnungshof auch den Grundstücksverkauf an Daimler-Benz gebilligt. hmt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen