piwik no script img

TUSMA vermittelt auch im Osten Ferienjobs

Charlottenburg. Das Semester geht zu Ende, und die Schlangen vor den TUSMA-Büros werden immer länger. Es ist wieder Hochsaison für die studentische Jobvermittlung. Schon jetzt stehen morgens bis zu vierhundert Leute in der Hardenbergstraße an der TU. Die Situation für die Vermittlungsstelle hat sich verändert. Es gibt neue Studenten und neue Arbeitgeber in der Stadt. Trotzdem stagnieren, nach einem „hervorragenden Jahr 1990“, die Angebote im Westteil Berlins. Als Erklärung dafür deutet Vorstandsmitglied Jürgen Maier nur „Arbeitsmarktumstrukturierungen“ an und hofft — wie alle —, daß die Hauptstadt einen steigenden Bedarf an Arbeitskräften erzeugen werde.

In dem seit November existierenden TUSMA-Büro an der Humboldt- Universität ist der Andrang weitaus geringer. Zwischen 50 und 100 Studenten versuchen über die Vermittlungsstelle ihre Finanzsituation aufzubessern. Die Zweigstelle, so Maier, „wächst und gedeiht zwar sehr langsam, dafür aber stetig“, bleibt jedoch vorerst ein Zuschußbetrieb. Die frustrierenden Anfangszeiten, wo sich nur ein oder zwei Arbeitgeber täglich meldeten, sind vorbei. Heute liegen in Spitzenzeiten bis zu 80 Jobs aus. Obwohl diese Zahlen steigen, sei das angesichts des vorhandenen Potentials noch unbefriedigend, meint Jürgen Maier. Der Schwerpunkt liege im Dienstleistungsbereich, weil sich dieser zuerst in den Osten ausgedehnt habe. Die Vorteile, Spezialisten oder Hilfskräfte über TUSMA zu werben und sich damit aller bürokratischen Nervereien zu entledigen, müßten viele Ostbetriebe noch entdecken.

Der studentische Arbeitsmarkt in der Hauptstadt soll weiterhin noch geteilt bleiben, weil sonst ein Lohndrücken im Westen befürchtet wird. Während die Ferienjobber im Westen durchschnittlich 15 Mark für die Stunde bekommen, sind es im Osten zwei bis drei Mark weniger.

Inzwischen ist auch das Umland für TUSMA interessant geworden. Schließlich siedeln sich ständig neue Betriebe an, so daß der Verein sein Vermittlungsgebiet auf Potsdam ausdehnen will. anbau

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen