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Bitterfeld bleibt Chemieregion

■ Bayer will eine halbe Milliarde D-Mark in neuen Standort in Sachsen-Anhalt investieren

Leverkusen (ap) — Der Bayer-Chemiekonzern will eine halbe Milliarde D-Mark für einen neuen Standort in Bitterfeld-Wolfen ausgeben. Das Geld soll über einen Zeitraum von fünf Jahren investiert werden. Verhandlungen mit der Treuhandanstalt über ein 50 Hektar großes Grundstück seien bereits aufgenommen, teilte das Leverkusener Unternehmen gestern mit.

Bayer will eine Reihe von Betrieben errichten: Gedacht sei an die Produktion von Polymeren, Industriechemikalien und Konsumgütern. Am neuen Standort sollen laut Bayer rund 500 Menschen eingestellt werden. Zugleich würden „durch Serviceverträge zum Beispiel für die Energieversorgung und den Umweltschutz in der Region mehrere hundert Arbeitsplätze erhalten“.

In Bitterfeld-Wolfen war bereits zu DDR-Zeiten ein Großteil der Chemieindustrie konzentriert. Die gesamte Region ist von schweren Umweltschäden und industriellen Altlasten gezeichnet. Durch ein ABM-Pilotprojekt des Umweltministeriums in Zusammenarbeit mit der Treuhand und der Bundesanstalt für Arbeit soll ein 600 Hektar großes Gelände ökologisch saniert werden, um die Voraussetzungen für einen neuen „Industriepark“ zu schaffen (siehe taz von gestern).

Die neuen Bayer-Betriebe sollen in das Konzept eingebunden werden, gab der Konzern gestern bekannt. Die Bayer-Tochter Agfa hat in Gera bereits einen Betrieb zur Entwicklung und Produktion von Laborgeräten übernommen. Dort werden 150 Menschen beschäftigt und mehr als 20 Millionen D-Mark investiert.

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