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Brasilien wackelte

■ Copa America, Gruppe B: Brasilien — Uruguay 1:1

Berlin (taz) — Uruguay blieb sich auch im dritten Spiel der Südamerika-Meisterschaft treu. Wie schon gegen Bolivien und Ecuador verwandelte die von Luis Cubilla, sonst Trainer bei Olimpia Asuncion, betreute Mannschaft im chilenischen Vina del Mar auch gegen Brasilien einen 0:1-Rückstand noch in ein 1:1, verpaßte aber wiederum den möglichen Sieg.

Vor der Pause lief das Spiel der Brasilianer vor 17.000 Zuschauern wie am Schnürchen und es war nur eine Frage der Zeit, wann das Team von Roberto Falcao in Führung gehen würde. Einen gewaltigen 30-Meter-Schuß von Neto konnte Torwart Alvez gerade noch über die Latte lenken, doch in der 29. Minute war auch er machtlos. Schnell und präzise lief der Ball durch die brasilianischen Reihen und landete schließlich bei Linksaußen Joao Paulo. Verteidiger Guillermo Sanguinetti vermochte dessen dynamischen Antritt nicht zu folgen und geschickt lupfte der flinke Stürmer vom AC Bari den Ball über Alvez hinweg ins Netz.

Nach der Halbzeit begann dann plötzlich Uruguay vorzüglichen Fußball zu spielen. Der für den schwachen Borges eingewechselte Hector Cedres von Penarol Montevideo brachte Linie in das Spiel des ohne seine Auslandsstars angetretenen Teams, und die brasilianische Abwehr erwies sich als ausgesprochen verwundbar. Nach einem groben Patzer von Wilson Gottardo, der am eigenen Elfmeterpunkt über den Ball säbelte, hatte Mendez in der 66. Minute wenig Mühe, Torwart Taffarel zu umkurven und den Ausgleich zu erzielen.

Nur der notorischen Schußschwäche der uruguayischen Angreifer hatte es Brasilien zu verdanken, daß es mit dem Unentschieden davonkam und mit 3:1 Punkten seine Spitzenposition in der Gruppe B verteidigen konnte. In der zweiten Partie trennten sich Kolumbien und Bolivien 0:0. Kolumbien liegt mit ebenfalls 3:1 Punkten auf dem zweiten Rang vor Uruguay (3:3), Bolivien (2:4) und Ecuador (1:3). Die ersten beiden der Gruppe erreichen die Finalrunde.

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