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Schluß mit Kampf und Krampf?

■ Der Jugendclub des Bremer Theaters drängt heraus aus dem Abseits / Ein Gespräch über erfrischende Geldquellen und neue Ideen

hierhin bitte das

Theater-Foto mit vier

Leuten vor dunklem

Hintergrund

Jugendclub: Aus den Proben für den Shakespeares „Sommernachtstraum“, demnächst im BrauhauskellerFoto: Claudia Hoppens

Mehr geduldet als geliebt werkelte der Jugendclub des Bremer Theaters in den letzten Jahren an Workshops und eigenen, mit großem Interesse aufgenommenen Inszenierungen — ohne nennenswerte Unterstützung des Theaters. Jetzt aber gibt es neue Pläne. Die taz sprach darüber mit Carsten Werner und Norbert Annabringer vom Jugendclub.

taz: Wie steht es derzeit um den Jugendclub?

Carsten Werner: Wir waren immer sehr angewiesen auf das Wohlwollen der Intendanten. Jetzt sind wir, mit vier halben ABM-Stellen, unabhängiger. Bisher haben wir nur für einzelne Produktionen Zuschüsse bekommen, höchstens mal tausend Mark für die Kostüme, und das war immer auch ein Kampf und Krampf. Wir konnten alles machen, was dem Theater weder Geld noch Arbeitskraft kostete. Für dieses Jahr haben wir nun einen eigenen Etat von 10.000 Mark für mehrere Produktionen. Das sind Gelder vom Theater und vom Kulturbeutel e.V. Dazu konnten wir noch einige Sponsoren gewinnen. Die Sparkasse übernimmt Werbe- und Druckkosten, eine Jeans-Ladenkette bezahlt für die Produktion des „Sommernachtstraums“ die Kostüme.

Wie sieht es denn jetzt mit Räumlichkeiten aus?

Carsten Werner: Für diese Spielzeit haben wir den Brauhaus-Keller sicher als Spielstätte. Wir streben aber nicht an, ein eigenes Ensemble mit eigener Spielstätte zu werden.

Was wollt Ihr denn — abgesehen von den Aufführungen — mit dem Jugendclub erreichen?

Norbert Annabring: Unsere Workshops sollen nicht nur dem Körpertraining oder einer Vorbereitung für die Schauspielschule dienen. Mir geht es darum, das Theater als Möglichkeit des eigenen Ausdrucks anzubieten. Am 12.10. wird unser erstes Fest stattfinden, bei dem kurze Aufführungen gezeigt werden sollen. Diese Feste haben wir zunächst mal für alle zwei Monate fest eingeplant, um ein Forum für Theaterversuche, die aus den Workshops hervorgehen, zu haben. Denn nicht aus jedem Workshop entwickelt sich eine ganze abendfüllende Produktion.

Carsten Werner: Wir wollen auch Einblicke in den Theaterbetrieb geben: In Werkstätten und Malersäle, in den Fundus und die Arbeit der Profis. Wir bieten spezielle Workshops auch zur Vorbereitung von Stücken an. Wir lesen den Text gemeinsam, schauen uns Video-Aufnahmen anderer Inszenierungen an und vergleichen sie mit dem, was hier gespielt wird. taz:Welche Hoffnungen verbindet ihr mit dem künftigen Intendanten Hansgünther Heyme, der einmal bundesweit mit seiner Idee der Jugendclubs für Bewegung gesorgt hat?

Carsten Werner: Wir haben noch nicht persönlich mit Heyme gesprochen. Von dem Ruf, der ihm vorauseilt, weiß man, daß er mit

hierhin bitte das Foto

von den vier Leuten

vor fleckiger, heller

Wand

„Leonce und Lena“, die letzte Jugendclub-Produktion

seinen Jugendclubs kulturelle Breitenarbeit leisten will. Dazu erhoffen wir uns natürlich eine bessere Zusammenarbeit zwischen Jugendclub und Ensemble, die es jetzt nur in bescheidenen Ausmaßen gibt.

Wie seht Ihr Eure Zusammenarbeit mit dem Kinder-und Jugendtheater MOKS?

Norbert Annabringer: Da gibt es keine Zusammenarbeit, außer,

daß wir die Räume teilen. Sie haben eine eigene Leitung, ein eigenes Programm und werden im Brauhaus ihre eigenen Räume bekommen. Sie spielen für Schulklassen, wir nicht.

Für wen spielt Ihr?

Carsten Werner: In erster Linie für uns selbst. Uns geht es mehr um die Erfahrung einer Aufführung, dazu brauchen wir das Publikum. juan

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