Staatsanwaltschaft setzt Ermittlungen gegen Joop fort

Berlin. Die Berliner Staatsanwaltschaft setzt die Ermittlungen wegen Spionageverdachts gegen den Hamburger Modeschöpfer Wolfgang Joop gegenwärtig noch fort. Das bestätigte gestern Justizsprecherin Jutta Burghart auf Anfrage. Noch sei nicht über eine Einstellung des Verfahrens entschieden worden, sagte sie, ohne aber auf Einzelheiten einzugehen.

Joop hatte am selben Tag in einem Gespräch mit dem Sender 'RTL plus‘ jeden Verdacht zurückgewiesen, er habe für den ehemaligen DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski geheimdienstlich gearbeitet und für diesen auch Antiquitäten verschoben. Von New York aus erklärte Joop dem Sender, er habe den Namen Schalck- Golodkowski erst nach der Wende in der DDR der Presse entnommen. Hintergrund der Anschuldigungen sei, daß zwei Journalisten in der ehemaligen DDR mit alten Stasi-Seilschaften versuchten, Spionagegeschichten über Prominente gewinnträchtig zu verkaufen.

Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen gegen Joop als »Fall minderer Bedeutung« ohne abschließende Bewertung an die Berliner Staatsanwaltschaft abgegeben. dpa