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Tritte nach rechts und links

■ betr.: "Absolution für arme betroffene Männer", taz vom 11.9.91

betr.: „Absolution für arme

betroffene Männer“,

taz vom 11.9.91

Herr Klingelschmitt, beim Lesen Deines Abzugs auf die Veranstaltung des Göttinger Männerbüros blieb mir einige Male die Spucke weg, mit welcher Arroganz und Unfairness Du die Versuche von Männern beurteilst, die über das Thema „Sexueller Mißbrauch von Kindern“ reden. Du recherchierst brav den Verlauf der Diskussion und trittst mächtig nach rechts und links, wenn sich „sanfte Männer, liebevolle Männer in den Arm nehmen“. Gerade von Dir als „potentiell betroffener“ Mann hätte ich erwartet, daß Du mal in diesem Artikel Deine eigenen Ängste und Gefühle artikulierst, wenn Du dazu welche hast und Dich nicht hinter den allseits bekannten Klischees, die zu Männergruppen etc. existieren, versteckst. So bleibt — was Du inhaltlich dazu sagst, hohl und überheblich. Lächerlichmachen und Verhohnepiepeln sind nur Ausdruck deiner eigenen Unfähigkeit das Thema in eine öffentliche Auseinandersetzung unter Männer zu bringen.

Insofern macht Dein Artikel ungeheuerlich viel Mut, die Diskussion endlich zu verbreitern. [...] Wenn jetzt die taz versucht — wie wenig ist bislang von Euch in diese Diskussion eingebracht worden — diese Versuche abzubügeln, wird die Tabuisierung des Themas fortgesetzt. Bernd Pohl,

Männergruppe Bille,

Düsseldorf

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