: Kein Hell-Racer-Horror
■ Nervenkitzel für Fan-Gemeinde und Streckensprecher Es war nur ein lapidarer Kreislaufkollaps auf der Avus
Berlin. Es ist Sonnabend nachmittag, 16.45 Uhr. Tausende von Pferdestärken der I. Division röhren zum zweiten Zeittraining der Spezial-Tourenwagen-Trophy auf der Avus. Knapp ein Drittel der Zuschauerbühne ist besetzt. Mit Spannung verfolgen die Zuschauer das Ächzen der Turbo-Motoren in die über dem Grunewald stehende Nachmittagssonne. Doch da — nach nur zehnminütigen Asphalt- Gedröhne — schwenkt der Fähnrich die rote Flagge: Abbruch; alles ab in die Boxen.
»Da ist was passiert«, verkündet der bei den Motorsport-Freunden so beliebte Streckensprecher Eddie Koepp feinsinnig. Erwartungsvoll verfolgt die Hell-Racer-Fan- Gemeinde das Herannahen des Rettungswagens. Ist da wer gegen die Balustrade gerauscht, oder hat's jemanden aus der Kurve getragen? Weit gefehlt! Ausgerechnet der Leiter der Streckensicherung erlitt während des aufregenden Rennens einen Kreislaufkollaps. Eine Handvoll Minuten verstreichen. Der Kreislauf des Hans-Joachim T. ist wieder stabilisiert; der RTW düst ab. Die PS-Kolosse verlassen sekundenschnell die Boxen und Streckensprecher Eddie ist frustriert: »Der Zeitplan rutscht jetzt ein bißchen.« Christian Haase
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