: Das Glück in der Familie
Ein englisches Meinungsforschungsinstitut fand heraus, daß nur drei Prozent der Briten Sex als das Beste in ihrer Beziehung ansehen. Dagegen ist für ein Viertel Zusammensein sehr wichtig. Ganze 90 Prozent hielten es für wahrscheinlich, daß sie denselben Partner wieder heiraten würden.
Daß endlich auch die katholischen Priester heiraten dürfen, dafür sprachen sich 63,3 Prozent der befragten Italiener in einer Umfrage der Zeitschrift 'Panorama‘ aus. Auf die Frage, wie groß der Anteil derjenigen Priester sein könnte, die das Keuschheitsgebot mißachten, antworteten 17,7 Prozent „fast alle“, 12,2 Prozent gingen davon aus, daß mehr als die Hälfte das Gebot brechen. Nur 1,2 Prozent der ausgehorchten Italiener sind der Ansicht, daß alle katholischen Geistlichen das Zölibat in allen Belangen befolgen. Die Zahl der verheirateten katholischen Priester wird weltweit auf 80.000 geschätzt. Es wäre wirklich an der Zeit, ihre Beziehungen zu legalisieren, damit sie zur Familienplanung übergehen könnten.
Bei den Chinesen kümmert sich der Staat um die Familienplanung. In den meisten ländlichen Gebieten sind zwei Kinder pro Familie erlaubt. Nun hat der Kleinbauer Lin Zhishan aus der südchinesischen Provinz Guangdong aber schon drei Töchter und einen Sohn. Also schickte die Regierung ihm 5 Familienplaner auf den Hals, die den emsigen Bauern und seiner fruchtbaren Frau zur Verwendung von Verhütungsmitteln überreden sollten. Das ließ sich der Landwirt nicht gefallen. Als die Beamten sein Grundstück betraten, übergoß er sie mit ätzender Säure. Einer wurde schwer, die anderen leicht verletzt. Nach dem Anschlag floh Lin Zhishan mit Frau und Kindern. Es wurde ein Haftbefehl erlassen.
Das Geheimnis einer glücklichen Familie haben zwei britische Psychologen entdeckt. Es heißt: Fernseh-Familienserien! Die beiden Oxforder Wissenschaftler Michael Argyle und Luo Lu behaupten, ihre Untersuchung habe ergeben, daß Zuschauer der Serien sich froher fühlten als andere. Normalerweise seien diejenigen, die viel fernsehen, gelangweilt. Fans von Familienserien seien jedoch eine Ausnahme. Die Psychologen erklärten den positiven Einfluß mit der Tatsache, daß es bei den Serien meist um eng zusammengehörige Gemeinschaften gehe. Mit der Zeit fühle sich der Zuschauer als ein Mitglied dieser Gemeinschaften. Wer also Probleme hat, sollte die Familienberatung vergessen und sich einen größeren Fernseher anschaffen. Karl Wegmann
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