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Opec-Ölminister beraten in Genf über Preiserhöhungen

Genf (taz) — Die Ölminister der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) haben sich gestern in Genf getroffen, um über den Ölpreis und Fördergrenzen zu beraten. Die 13 Länder waren sich dabei bis Redaktionsschluß keinesfalls einig, ob sie nun lieber den Preis über eine knappere Förderung steigen lassen, oder doch lieber mehr Öl fördern wollen als bisher.

Besonders Saudi-Arabien plädierte für eine Ausweitung der Förderobergrenze, angeblich bis auf 24,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag. Das wäre mehr als die heutige tatsächliche Fördermenge von 23,5 Millionen Barrel am Tag. Die erhöhte Förderobergrenze ließe es zu, daß Saudi-Arabien bei seiner Tagesförderung von 8,5 Millionen Barrel bleiben könnte, auf die es seinen Output während des Golfkriegs gesteigert hat, selbst wenn Kuwait und der Irak gleichzeitig ebenfalls wieder Öl exportieren würden.

Angst vor einem Preisverfall bei einer derart erhöhten Menge haben die Saudis dennoch nicht: Sie rechnen im vierten Quartal 1991 mit einem weltweit höheren Energiebedarf, weil in mehreren westlichen Industriestaaten die Rezession zu Ende geht. Außerdem kommt der Opec, die 40 Prozent des Ölmarktes auf sich vereinigt, die sinkende Förderung in der UdSSR zugute.

Die Sowjetunion ist die weltgrößte Ölproduzentin, aber nicht Mitglied der Opec. Offiziellen sowjetischen Angaben zufolge sind die Ölausfuhren in diesem Jahr, bedingt durch die politischen Wirren, um 51 Prozent gesunken. Die derzeitige Opec-Förderobergrenze liegt bei 22,3 Millionen Barrel am Tag. Die Mitglieder des Kartells — Saudi- Arabien, Iran, Irak, Venezuela, Vereinigte Arabische Emirate, Kuwait, Nigeria, Indonesien, Libyen, Algerien, Qatar, Ecuador und Gabun — haben sich allerdings bisher nicht verpflichtet gefühlt, ihre jeweilige Quote einzuhalten. dri

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