: DDR-Häftlinge wollen mehr Geld
Erfurt (dpa) — Die ehemaligen politischen DDR-Häftlinge fordern 30 Mark Haftentschädigung pro Tag. Mit 180.000 Entschädigungsfällen gehe die Bundesregierung von falschen Zahlen aus, sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS), Richard Knöchel, am Freitag in Erfurt. Tatsächlich könne es sich höchstens um 90.000 Menschen handeln. Am Wochenende hielt die Vereinigung ihr Deutschlandtreffen in Erfurt ab. Wie Knöchel sagte, sei sein Verband bei der Entschädigungshöhe zu Kompromissen bereit. Statt der 30 Mark pro Hafttag sei eine Entschädigung von 20 Mark denkbar, wenn die Summe nicht mit bisher geleisteten Zahlungen aufgerechnet werde. Nach seinen Rechnungen handle es sich dann um ein Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Mark. Diese Zahl komme nahe an den Ansatz des Justizministeriums von 1,5 Milliarden Mark heran.
Nach dem Beschluß der Regierung soll es für jeden Haftmonat 300 Mark Entschädigung geben, weitere 150 Mark für alle Personen, die vor dem 9. November 1989 in der ehemaligen DDR lebten.
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